Vorsorge-Serie: Die Bestattungsverfügung

In einer Bestattungsverfügung werden die Wünsche bezüglich der Bestattung festgelegt. So kannst du sicherstellen, dass deine individuellen Vorstellungen umgesetzt werden – von der Art der Bestattung (zum Beispiel Erd- oder Feuerbestattung) bis zur Gestaltung der Trauerfeier, deinem bevorzugten Friedhof usw. Die Bestattungsverfügung erstellst du in Kombination mit der Patientenvollmacht oder einer Vorsorgevollmacht bzw. ganz unabhängig davon. Hier erfährst du mehr.

Tabuthema Tod

Viele Menschen scheuen sich vor der Konfrontation mit dem eigenen Tod und so kriegt man oft zu hören: „Ist mir doch egal, was nach meinem Tod passiert.“ Und zu den Angehörigen gewandt: „Entscheidet euch für ein Begräbnis, wie es euch passt.“ Im ersten Moment klingt das wie eine Entlastung – aber eigentlich ist es genau das Gegenteil. Müssen Angehörige den Tod eines Familienmitglieds, Freundes oder Bekannten verkraften und sich gleichzeitig noch Gedanken machen, wie das Begräbnis und die Trauerfeier ausfallen sollen, ist oft eine große Herausforderung.

Klarheit über die Bestattung

Wenn klare Vorgaben für die Bestattung vorliegen, haben Angehörige ein gutes Gefühl: Sie dürfen die konkreten Wünsche des Verstorbenen umsetzen und ihm dadurch einen letzten „Dienst“ erweisen. Kein Rätselraten und keine Unsicherheiten: Wie hätte sie oder er das gewollt?

Unter dem Schlagwort „Bestattungsverfügung“ erhältst du online eine Auflistung von verschiedenen Vorlagen zum Ausdrucken. Sie führen dir vor Augen, was alles geklärt werden muss, wenn ein Mensch verstirbt beziehungsweise mit wie vielen Fragestellungen und To-Dos die Angehörigen zusätzlich zu ihrer Trauer konfrontiert sind.

Was regelt die Bestattungsverfügung?

Du kannst ganz individuell entscheiden, welche Aspekte du für deine Bestattung bereits im Voraus festlegen willst – detailliert oder nur die wichtigsten Merkmale. Dazu zählen u.a.:

  • Entscheidung für eine Feuer- oder Erdbestattung
  • Wahl der Grabstätte (Familiengrab, Urnengrab, Friedwald etc.)
  • Gestaltung der Grabstätte (Grabstein, Bepflanzung)
  • Letzte Kleidung, die getragen werden soll
  • Umsetzung der Beisetzung (religiös oder weltlich? Im kleinen oder großen Kreis?)
  • Soll es einen „Leichenschmaus“ geben?
  • Vorgaben für Trauerkarten und Todesanzeige
  • Wünsche rund um den digitalen Nachlass (sollen Social-Media-Konten gelöscht werden?)

Beschäftigung mit der letzten Reise

Taste dich langsam an die Bestattungsverfügung heran. Sich mit der Planung der eigenen Beerdigung und Trauerfeier auseinanderzusetzen, ist für die meisten Menschen ein krasser und aufwühlender Schritt.

Eine Bestattungsverfügung ist ein guter Ausgangspunkt, um sich langsam mit dem Thema Endlichkeit zu beschäftigen – eventuell mit dem Partner oder den Eltern vorsichtig in den Austausch zu gehen. Vorlagen gibt es als PDF auf Webseiten von Bestattern, Rechtsanwälten oder anderen Dienstleistern.

Hier findest Du als Beispiel eine umfangreiche Bestattungsverfügung von Aeternitas e.V., einer Verbraucherinitiative für Bestattungskultur.

Bestattungsverfügung – wo hinterlegen?

Auch für diese Verfügung reicht allerdings eine handschriftlich verfasste Liste mit deinen Wünschen. Die Bestattungsverfügung solltest du in jedem Fall gut auffindbar hinterlegen, da deine Angehörigen nach dem Todesfall viele der darin enthaltenen Informationen so schnell wie möglich benötigen. Deshalb sollte sie nicht dem notariellen Testament beigefügt werden, da es meist erst 3 Wochen nach dem Ableben vom Notar eröffnet wird – also oft erst nach der Bestattung! Trotzdem kannst Du die Bestattungsverfügung von einem Notar beglaubigen lassen, um ganz sicher zu gehen, dass deine Wünsche im Nachhinein nicht angezweifelt werden.

Tipp: Such dir eine Vertrauensperson, die weiß, wo deine Bestattungsverfügung zu finden ist. Diese Person kannst du als „Totenfürsorgeberechtigten“ benennen, also als Zuständigen für die Umsetzung deiner Vorstellungen für die Bestattung. Hast du keinen Menschen explizit benannt, müssen sich laut deutschem Recht Ehepartner, Kinder oder Eltern um die Bestattung kümmern.

Was bedeutet Bestattungsvorsorge?

Im Zusammenhang mit der Bestattungsverfügung taucht auch ein weiteres Schlagwort auf: Wenn du „Bestattungsvorsorge“ googelst, wirst du auf Angebote für Bestattungsvorsorgeverträge stoßen. Dadurch hinterlegst du Geld, damit deine Familie die Bestattungskosten nicht tragen muss – die bekanntlich in die Tausende gehen. Je nach familiären und finanziellen Verhältnissen ist das eine Überlegung wert. Du kannst dir auch schon ein passendes Bestattungsunternehmen aussuchen, dort einen Vertrag abschließen und bereits die wichtigsten Elemente deiner Bestattung besprechen, beispielsweise ob du verbrannt werden willst oder eine Erdbestattung vorziehst. Damit nimmst du den Angehörigen noch mehr „Arbeit“ ab.

Begraben, verbrennen, Friedhof oder Friedwald? Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht? Wir freuen uns, wenn du uns in den Kommentaren daran teilhaben lässt.

Informiere Dich über weitere wichtige Vorsorge-Dokumente:

Achtung: Diese Informationen stellen nur einen ersten Überblick dar. Sie wurden sorgsam recherchiert. Wir erheben mit dieser Zusammenstellung jedoch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und gewähren keine Rechtssicherheit. Erkundige dich bei individuellen Fragen unbedingt bei Fachleuten wie Ärzten, Notaren, Anwälten, Bestattern etc.